Montag, 10. November 2014

"Alles was ich bin" ... Staubkind in Augsburg

Augsburg, Spectrum
Sonntag, 9. November 2014
Support: Sebastian Niklaus, The Weyers


Nachdem Staubkind in den letzten beiden Jahren einen gewaltigen Erfolgs- und Bekanntheitsschub erfahren durften, das letzte Konzert, dem ich beigewohnt habe, schon etwas zurückliegt, sie mit ihrer aktuellen Tour planten, in der Nähe zu gastieren, war die Entscheidung schnell gefällt: Eine Karte muss her!

Natürlich habe ich mich nicht ganz ohne Vorbehalt auf den Weg in die Schwabenhauptstadt gemacht: Der Erfolg der letzten Jahre wird sich zumindest mal auf die Anzahl der Besucher niederschlagen - Wobei das beim letzten Mal auch schon zu spüren war ... .
Leider führte mich der Weg durch solch dichte Nebelschwaden, dass an ein schnelles Vorankommen kaum zu denken war. Die erste Erkenntnis des Abends überkam mich somit sehr frühzeitig: Den ersten Support, Singer/Songwriter Sebastian Niklaus hatte ich schon verpasst. Von ihm und seiner Musik konnte ich mir also kein Bild machen. Ganz anders sieht das bei den Schweizer Brüdern von The Weyers aus: Die entern just in dem Moment die Bühne als man mir Einlass gewährt. 

Ich bin kurz verwirrt. Schließlich habe ich mich vorab nicht informiert, und sehe zunächst nur eine einsame Gestalt auf der Bühne. Nach einigem Umsehen finde ich dann noch einen weiteren Kopf. Doch dabei bleibt's ... Dafür, dass die Schweizer "nur" mit Schlagzeug, Gitarre und Stimme auf der Bühne stehen, entwickeln sie einen erstaunlich druckvollen Sound. Einen Vorteil hat's natürlich auch noch: Der Klang ist richtig sauber. Kein Wunder mit nur zwei Instrumenten im Gegensatz zu mancher Kombi, die gleich mit drei Saiteninstrumenten, Trommelnde, Keyboard und womöglich noch zwei Sängern/Shoutern auf den Brettern stehen, um aus den Boxen zu hauen, was eben geht ...
Die beiden Brüder überzeugen mit eingängigen, teilweise getragenen Melodien und Soundteppichen, die aber keinesfalls schwülstig daherkommen. Auch stimmlich haben Sie einiges zu bieten. Gut, für meinen Geschmack insgesamt wohl etwas zu seicht, aber ich weiß ja, auf welcher Art Konzert ich mich gerade befinde. Die Ansage, dass es ihre CD Within am Merchstand zu erwerben gibt, hätte es nicht bedurft: Gekauft!

Dann sind Staubkind an der Reihe. Und ich muss sagen: Das ist eine hochprofessionelle Kombo, die da mittlerweile auf der Bühne steht. Und das ist nun durchweg positiv gemeint. Gut, je größer Konzerte werden, um so anonymer werden sie in der Regel. Aber die Herren schaffen es nach wie vor, Stimmung zu produzieren und transportieren. Dank einiger Songperlen, die absolut unter die Haut gehen, und auch heute nicht von der Setlist gestrichen sind, schaffen sie immer wieder Gänsehautmomente ... zwischen all den Nummern, die mächtig Bewegung in die Menge vor der Bühne bringen.

Staubkind sind live – nach wie vor – ansteckend. ... und liefern im nicht ganz ausverkauften Club ein über zweistündiges Konzert, dass die Erwartungen aller erfüllt haben sollte: Zufriedene, berührte und lächelnde Gesichter überall um mich herum.
Und für all' diese nehmen sich alle Künstler, die an diesem Abend auf der Bühne gestanden haben, nach dem Konzert noch Zeit für Autogramme und Bilder nach dem Konzert.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen